Bukarest Tipps – in 2 Tagen die City erkunden
Es erstaunt, dass Bukarest unter den Hauptstädten Europas so wenig Beachtung findet. „Paris des Ostens“ ist voller Prachtarchitektur, Nobelboutiquen, gehobener Gastronomie, schillerndem Nachtleben. All das steht wie so oft in osteuropäischen Städten in krassem Gegensatz zu den kommunistischen Plattenbauten am Stadtrand. Aber auch das verleiht Bukarest einen ganz besonderen Charme. Es gibt weitläufige Parks, Theater und Museen. Hier kommen meine besten Bukarest Tipps!
Wir verbrachten in Bukarest 2 Tage, bevor wir uns auf den Transsilvanien-Roadtrip begaben und können nur wärmstens empfehlen dort auf der Durchreise einen Zwischenstopp einzulegen. Oder wie wäre es mit einem Wochenendtrip in die rumänische Hauptstadt?
Inhaltsvezeichnis
Wo finde ich was
Unterkunft in Bukarest
Da wir nur einen kurzen Aufenthalt in Bukarest hatten, wählten wir eine zentrale Unterkunft – das Rembrandt Hotel. Es hat eine super Lage und gemütliche Zimmer. Das Frühstück war allerdings solala. Aber da man sich mitten in der Stadt befindet, kann man das Frühstück auch woanders verlegen. Pro Nacht zahlten wir 70€.
Bukarest Tipps – Sehenswertes
Der Parlamentspalast
Wissenswertes vorab: der Parlamentspalast ist weltweit das zweitgrößte Verwaltungsgebäude nach Pentagon und das will was heißen. Mit seinen 330 000 m2 Geschossfläche erschlägt es einen bereits aus der Ferne. Und erst recht, wenn man sich auf eine Innenbesichtigung begibt, um sich in einem Bruchteil der insgesamt 1100 prächtigen Räume zu verlieren.
So überwältigend dieses Monument auf einen wirkt, so finster ist seine Entstehungsgeschichte, die auf dem Größenwahn von Diktator Ceaușescu basiert. Mit dem Bau des Kolosses wurde 1984 begonnen, nachdem Ceaușescu beschlossen hatte den nordkoreanischen Palast des Volkes an Größe zu übertreffen. Für dieses Wahnsinnsprojekt stürzte er das komplette Land in ein Sparprogramm und forderte viele Opfer. Jeder musst aktiv oder passiv mit anpacken. Um die Kosten von umgerechnet 3Mrd € einzutreiben, musste beispielsweise der Stromverbrauch von Rumänien um 40% reduziert werden. Um es besser kontrollieren zu können, durfte die Lufttemperatur in den Wohnungen im Winter 12°C nicht überschreiten.
Untouristisch Tipp: bekanntlich versteht man jedes Reiseland besser, wenn man sich mit seiner Geschichte befasst hat. Rumänien brachte in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts mit Ceaușescu einen der wahnwitzigsten europäischen Diktatoren hervor. Lest hier über seine Machtperiode und seinen Fall.
Heute befinden sich im Bauwerk Teile des Parlaments, ein Kongresszentrums sowie mehrere Museen.
Eine Führung lohnt sich unbedingt und kostet je nach Tour zwischen 5-10 €. Wir hatten die Standardtour gewählt und waren mit dieser einen Stunde gut zufrieden.
Achtung: die Touren müssen 24h vorab telefonisch gebucht werden unter +40 733 558 102 oder +40 733 558 103. Dort wird einem auch die Uhrzeit der Führung mitgeteilt. Klingt etwas umständlich, ging aber problemlos. Und bringt euren Ausweis mit. Den braucht ihr, um Zugang zu bekommen. Mehr Infos gibt es auf cic.cdep.ro/en
Calea Victoriei
Keine Straße repräsentiert wohl Bukarest in all seiner Bandbreite so gut wie der Boulevard Calea Victoriei. Prachtpaläste und Edelboutiquen reihen sich neben Plattenbauten ein, Luxus schimmert durch den sozialistischen Dunst des vergangenen Jahrhunderts und alles steht im Zeichen des schon lange stattfindenden Umbruchs. Wer nur kurz in der Hauptstadt zu Besuch ist, braucht sich nur auf diese Promenade zu begeben, um eine grobe Idee von Bukarest zu bekommen.
Auf der Calea Victoriei befinden sich einige Paläste und Museen, deren Besichtigungen einige Tage in Anspruch nehmen würden. Daher konzentrierten wir uns auf folgende Sehenswürdigkeiten:
Sparkassenpalast – Palatul C.E.C
Es ist schwer zu glauben, dass so ein Meisterwerk „nur“ eine Bank beherbergt. Wahnsinnig schöne Architektur, die abends angestrahlt wird. Man kann auch das Innere des Gebäudes besichtigen, aber nur in Begleitung von einem Wachtmann und Fotografieren ist hier verboten. Wir begnügten uns daher damit, den Prunkbau von außen zu bewundern.
Nationalmuseum der rumänischen Geschichte
Der ehemalige Postpalast befindet sich direkt gegenüber vom Sparkassenpalast. Ein Rundgang gibt einen interessanten geschichtlichen Abriss des Landes wieder. Es werden auch Sonderausstellungen angeboten. Der Eintritt kostet 5€.
Rumänisches Athenäum – Ateneul Roman
Ein imposanter Konzertsaal ist der Sitz der Philharmonie George Enescu. Bei meinem nächsten Bukarest Besuch würde ich versuchen dort ein Konzert abzupassen. Diesmal haben wir uns nur die Konzerthalle angeschaut. Achtung: Eintritt vom Seiteneingang. Kosten: 2€.
Lipscani Viertel
Die Altstadt von Bukarest bietet zahlreiche Geschäfte und Gastronomie an. Aber auch Kirchen und Altbauten. Am besten, man verbindet eine kleine Schlendertour mit einem Mittagssnack oder Abendessen.
Besonders erwähnenswerte Sehenswürdigkeit ist die Stavropoleos Kirche – mit heute untergebrachtem Kloster – und deren friedlicher grüner Innenhof.
Essen und Trinken in Bukarest
Typisch rumänisch isst man im zentralen Brauhaus Caru cu Bere, wo man sich neben landestypischer Gerichten auch durch die einheimischen Biere durchprobieren kann. Ich empfehle zu reservieren, denn abends ist es meist ausgebucht. Es gibt auch einen Außenbereich mit Heizpilzen.
Auch Hanul lui Manuc ist eine Adresse für rumänische Speisen und einem urtümlichen Ambiente. Früher befand sich hier ein Han – ein Gasthaus, das im 18. Jh. den Karawanreisenden ins orientalische Bukarest Unterschlupf bot.
Gehobene rumänische Fusionkitchen gibt es im höherpreisigen Kane.
Wer etwas ausgefallenes haben möchte, geht ins Excalibur, ein Mittelalterrestaurant.
Anreise nach Bukarest
Mit dem Flugzeug
Es gibt eine große Anzahl an Fluggesellschaften, welche Direktflüge nach Bukarest anbieten, u.a. Lufthansa, Eurowings, Tarom , Blue Air (Billigairline), Wizzair (Billigairline). Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit Blue Air gemacht. Checkt hier die besten Verbindungen nach Bukarest.
Mit der Bahn
Etwas kompliziert und dennoch möglich ist eine Zuganreise. Allerdings müsste man entweder in Wien oder in Budapest umsteigen.
Nach dem Aufenthalt in Bukarest starteten wir unseren Transsilvanien Roadtrip. Hier sind meine Berichte zu den einzelnen Stationen:
Die Umgebung von Brașov (Kronstadt) – schönste Aktivitäten
Sibiu Tipps – was ihr in Sibiu/Hermannstadt unternehmen solltet
Schäßburg (Sighisoara) und Umgebung – meine Reisetipps
Oder lockt dich ein weiterer Städtetrip in einer untouristischen Region? Wie wäre es dann mit einer Reise nach Jerewan in Armenien?
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Ein Kommentar
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