Amazonas Kolumbien – meine Tipps und Erfahrungen für eure Dschungelreise
Zweifelsohne – unsere ganze Kolumbienreise war etwas ganz besonderes, vielfältig und bunt. Jede Station auf unserer Route war unvergesslich. Doch auf die Frage, welcher Ort in Kolumbien mich am meisten beeindruckt hat, habe ich eine ganz eindeutige Antwort: der Amazonas. Lange haben wir bei der Resievorbereitung überlegt, ob wir Amazonas überhaupt auf unsere Planung setzen wollen. Der Zeitaufwand für diesen Ausflug in den äußersten Süden stimmte uns nachdenklich. Doch wie so oft siegte das Totschlagargument „wenn nicht jetzt, wann dann“ und unser Dschungelabenteuer stand fest. Zum Glück! Denn die Erfahrung, die wir im kolumbianischen Urwald gemacht haben, möchte ich nie wieder missen. Es ist nur ratsam sich bereits vor der Abreise nach Kolumbien damit zu beschäftigen. Und damit ihr nicht lange suchen müsst, habe ich hier alle meine Tipps und Erfahrungen zur Amazonasreise in Kolumbien aufgeschrieben. Los geht‘s!
Inhaltsvezeichnis
Ist Amazonas nicht gefährlich?
Alleine schon das Wort „Amazonas“ lässt bei vielen Gänsehaut aufkommen und an alle möglichen gefährlichen Tiere denken: Krokodile, Piranhas, Schlangen, Giftspinnen etc. Ein Grund, um den Urwald nicht zu besuchen? Keineswegs! Es gilt im Amazonas in Kolumbien das Gleiche, wie auch sonst überall auf der Welt: die allermeisten Tiere werdet ihr nie zu Gesicht bekommen, weil sie Angst vor Menschen haben und fliehen, wenn sich jemand nähert. Eine überraschende Begegnung mit einem Jaguar oder einer Anakonda ist so unwahrscheinlich wie auf einem Winterspaziergang in einem deutschen Wald einen Bären zu sichten.
Auf alle Tiere, die wir im Dschungel gesehen haben, hat uns unser Guide aufmerksam gemacht, sonst hätten wir sie nie wahrgenommen und wären schlicht vorbeigelaufen. Und das ist der nächste Punkt. Ihr seid mit einem Guide unterwegs, der sich im Regenwald auskennt und euch vor jeglichen Gefahren warnen würde.
Und doch sollte sich jeder überlegen, ob eine Reise ins Amazonasgebiet das Richtige für einen ist. Aus zwei folgenden Gründen: Dschungelklima und Moskitos.
Klima im Amazonas von Kolumbien
Wer hätte es gedacht – es ist heiß und feucht. Aber heiß und feucht in einem Ausmaß, der einen alles vorher erlebte (ich hätte Regenwälder von Afrika, Asien und Mittelamerika zum Vergleich im Angebot) als Kindergeburtstag erscheinen lässt. Jede Bewegung lässt einen Bäche schwitzen. Die Kleidung wird nie, wirklich nie trocken. Alles bleibt klamm – Tag und Nacht. Für eine Person, die fit ist, anstrengend, aber kein Problem! Wenn ihr euch aber weniger fit fühlt, Atemwegserkrankungen oder Bewegegungsschwierigkeiten habt, ist es ratsam euch mehr mit diesem Thema zu beschäftigen, bevor ihr euch auf die Reise ins Amazonas begebt.
Moskitos im Amazonas
Sie sind überall und immer da – die wirklich nervigen und gefährlichen Tiere vom Amazonas. Moskitos. Malaria, Dengue, Zika, Gelbfieber, um nur einige Krankheiten zu nennen, die sie übertragen. Schützen kann man sich mit langer Kleidung, Moskitonetz, Moskitospirale und Mückenspray. Und doch werdet ihr Moskitostiche nicht vermeiden können. Mückenspray schwitzt ihr in regelmäßigen Abständen herunter und alleine nach dem Duschen seid ihr ein willkommenes Opfer für die Blutsauger. Die gute Nachricht für uns: wir haben es mit Stichen, aber unbeschadet überlebt und auch habe ich keine weiteren Reisenden kennengelernt, die nach einem Amazonasaufenthalt mit einer Tropenkrankheit nach Hause kamen. Doch die Gefahr ist da, das sollte euch vor der Reise bewusst sein.
Welche Kleidung soll ich im Dschungel tragen?
Die Devise ist: lang, atmungsaktiv und schnelltrocknend. Mein tägliches Outfit war leichte Wanderhose, Wandersocken, Sport BH, T-Shirt und Outdoorhemd (hier nachkaufen), Käppi. Mein Tipp: bearbeitet eure Klamotten noch vor der Reise mit dem Kleidungsrepellenten.
Für Dschungelwanderungen kommt ihr um Gummistiefel nicht umhin. Wir haben sie von unserem Anbieter ausgeliehen bekommen, fragt am besten ebenfalls nach.
Für andere Touren, wie Amazonas Bootstour, reichen Sportschuhe oder Wanderschuhe.
Was soll ich noch mitnehmen?
Hier ist meine Packliste für den Amazonas:
- Kleine Taschenlampe (unser Baumhaus im Dschungel hatte keinen Strom)
- Stirnleuchte (für die Nachtwanderung – mein Favorit)
- Regenjacke (mein Favorit: Marmot)
- Badehose/Bikini
- Mückenspray für die Haut (mein Favorit: NoBite)
- Mückenspray für die Kleidung (mein Favorit: NoBite)
- Moskitonetz (wir hatten ein gutes auf dem Zimmer. Sicherheitshalber habe ich immer ein eigenes dabei)
- Sonnenschutz
- Deo
- Kleiner Wanderrucksack
- Go Pro
- Kerzen und Feuerzeug
- Mückenspirale
- Powerbank
- Gelbfieberimpfnachweis
- Malaria Prophylaxe
Soll ich meine Tour ins Amazonas vorbuchen oder mich vor Ort in Kolumbien um alles kümmern?
Das würde ich davon abhängig machen, wie viel Zeit euch zur Verfügung steht. Wenn ihr keine Eile habt, spricht nichts dagegen erst nach Leticia anzureisen und sich vor Ort den besten/ günstigsten Anbieter auszusuchen.
Wir wollten keine Zeit für die Suche verschwenden und buchten bereits aus Deutschland vor. So konnten wir sicher sein, dass unser Abenteuer direkt nach der Fluglandung beginnt. Hier sind ein paar Infos zu unserem Anbieter.
Tipp: wenn ihr der spanischen Sprache nicht mächtig seid, erkundigt euch vorab, ob es einen englischsprachigen Guide gibt. Leider ist das meist nicht der Fall und muss extra erfragt werden.
Wo soll ich schlafen?
Einige Touristen ziehen es vor in Leticia zu übernachten und Tagestouren in den Dschungel zu unternehmen. Das ist auch gar kein Problem, die Stadt ist voll von Hostels und Hotels.
Wir zogen es lieber vor direkt im Regenwald im Baumhaus zu schlafen. Denn es macht einen ganz besonderen Reiz aus nachts in der kompletten Dunkelheit und umgeben von Dschungelgeräuschen zu liegen. Damit kann es kein Hostel der Welt aufnehmen.
Unser Anbieter fürs Amazonasabenteuer – Reserva Natural Tanimboca
Sobald es feststand, dass es für uns ins Amazonas geht, fing ich an nach möglichen Touroptionen zu suchen. Relativ schnell stieß ich auf das Reservat Tanimboca mit ihren zahlreichen Angeboten rund um den Aufenthalt im Amazonas in Kolumbien. Ich tendiere normalerweise gar nicht zu „all-inclusive“ Anbietern. Doch zum einen fand ich nur wenige alternative Optionen, die man bereits von Deutschland aus hätte buchen können. Zum anderen sprachen mich die Beschreibungen der Touren sehr an, so dass wir uns schnell für Tanimboca entschieden haben. Man hat einige Travel-Packages zur Auswahl, alle beinhalten Unterkunft – teilweise an unterschiedlichen Orten – Verpflegung und Touren zuzweit. Wir wählten das Package Nr. 8 mit 4 Tagen und 3 Nächten in einem Baumhaus mitten im Reservat, also auch mitten im Urwald.
Es beinhaltete
- eine Nachtwanderung im Dschungel
- eine Tageswanderung zur Indianersiedlung
- eine Bootstour auf dem Amazonas mit zahlreichen Stopps und Erkundungsmöglichkeiten
- Die Kosten pro Person betragen für das Package Nr 8. 1.480.000 Pesos, umgerechnet ca. 400 €, die man direkt vor Ort entweder Cash oder mit Kreditkarte bezahlen kann.
Anreise ins Amazonas Kolumbiens
Leticia heißt das Städtchen am Länderdreieck Kolumbien/Brasilien/Peru und ist der Ausgangsort für alle Dschungeltouren auf der kolumbianischen Seite. Es gibt zahlreiche Flugverbindungen von und nach Bogotá, allerdings nicht zu anderen kolumbianischen Städten. Der Flug dauert 1,5 Stunden und man landet an einem unerwartet modernen und sauberen Flughafen. Schaue hier nach geeigneten Flügen nach Leticia.
Übrigens: Am Länderdreieck gibt es keine Grenzkontrollen, d.h. Ihr könnt die Grenze nach Brasilien und Peru ungehindert nach Lust und Laune passieren. Fototipp: In Leticia gibt es sogar eine Stelle, wo ihr mit einem Fuß auf der kolumbianischen und mit dem anderen Fuß auf der brasilianischen Seite stehen könnt 🙂 Achtung: wer Peru oder Brasilien weiter bereisen möchte, benötigt einen kolumbianischen Ausreisestempel.
In der Gepäckhalle befindet sich ein Touristtax-Schalter. Dort bezahlt ihr die Tourismusgebühr in Höhe von 35.000 Pesos (ca. 10€) pro Person. Die Quittung müsst ihr am Hallenausgang vorzeigen.
Tipps:
Bargeld: kümmert euch am besten noch am Flughafen darum, das nötige Bargeld abzuheben. So müsst ihr keine Umwege in Leticia fahren und im Urwald gibt es selbstverständlich keine Möglichkeit mehr.
Mobilverbindung: wenn ihr zwischendurch ein kurzes Lebenszeichen nach Hause schicken wollt, macht es am besten noch in Leticia. Wie zu erwarten, ist der Handyempfang im Dschungel suboptimal. Wir hatten in dieser Zeit keine Verbindung zur Außenwelt.
Das waren meine Amazons Reisetipps! Wollt ihr wissen, was wie alles auf unserer spannenden Amazonas Reise erlebt haben? Hier geht’s zu meinen Reiseberichten: Amazonas Reise – 4 Tage im kolumbianischen Regenwald – mein Reisebericht Teil 1 und Amazonas Tour – 4 Tage im kolumbianischen Regenwald – mein Reisebericht Teil 2
Wollt ihr mehr zu unserer Kolumbienreise erfahren? Besucht auch den Blogeintrag zum Aufenthalt und Reisetipps in Bogotá!
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