Schäßburg (Sighisoara) und Umgebung – meine Reisetipps
Schäßburg oder auf Rumänisch Sghisoara erinnert an ein Puppenhäuschen aus vergangenen Zeiten. Die mittelalterliche Oberstadt – die Burg – ist voll von bunten Häusern und Türmchen. Kein Wunder, dass die Innenstadt zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Wir verbrachten einen Tag und eine Nacht in Schäßburg, ehe wir in die malerische Umgebung mit transsilvanischen Dörfen aufbrachen.
Inhaltsvezeichnis
Der Stundturm von Schäßburg
Das Wahrzeichen der Stadt – der Stundturm – ist von überall zu sehen. Über ihn gelangt man von der Unterstadt in die Oberstadt, welche als einer der schönsten bewohnten Burgen Europas gilt. Vom Turm hat man eine schöne Aussicht auf die Innenstadt mit ihren roten Dachziegeln. Und wenn ihr schon dort seid, verpasst nicht das Geschichtsmuseum, das sich im Turm befindet und. An beiden Seiten des Stundturms sind Uhren mit Figurenspielen angebracht. Zur Unterstadt hin zeigt die Uhr eine von sieben Holzfiguren, welche die Wochentage symbolisieren. Auf der anderen Seite des Turms sieht man die Justitia mit dem Schwert, neben welcher ab 18.00 ein Nachtengel erscheint und die Gerechtigkeit mit der Waage, welcher ab 6.00 ein Morgenengel zur Seite steht.
Im Durchgang des Stundturms befindet sich eine kleine Folterkammer, die man ebenfalls besuchen kann.
Die Burg
Wie überall in Transsilvanien wird das Vampirthema ganz groß ausgeschlachtet. Besonder groß In Schäßburg, denn hier soll Vlad Tepes, der Bram Stoker als Vorbild für seine Romanfigur Dracula gedient hat, geboren sein. Ganz eindeutig geschichtlich belegt ist es nicht, aber das hält die Touristenscharen nicht davon ab, das vermeintliche Geburtshaus abzulichten. Entsprechend viele Souvernirläden mit Vampirkitsch haben sich drum herum platziert.
Die Burg hat aber weitaus mehr zu bieten. Ich empfehle die kleinen mittelalterlichen Gassen sowie die Festungsanlagen zu Fuß zu erkunden, sich in einem der kleinen Cafés auf dem Burgplatz niederzulassen und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.
Der Schulberg
An höchster Stelle der Burg befindet sich der Schulberg mit der Bergschule und der Bergkirche. Herrscht am Burgplatz noch etwas Trubel, so ist man auf dem Schulberg weitestgehend allein unterwegs und kann die Ruhe genießen.
Auf den Berg gelangt man vom Burgplatz aus über eine 175 stufige Schülertreppe, welche 1654 errichtet und überdacht wurde, um Schüler im Winter vor Glätte und Eis zu schützen. Alternativ kann man den äußeren Weg durch den Friedhof nehmen, der ebenfalls schöne Ausblicke auf Schäßburg bietet.
Ausflug in die nahegelegenen Dörfer rund um Schäßburg
Ab ins rurale Leben. Die transsilvanischen Dörfer erwecken kontroverse Gefühle. Zum einen erlebt man hier das authentische Leben und traumhafte Landschaften. Schafsherden grasen auf den Weiden und werden durch zottelige Herdenhunde bewacht. Nicht selten muss man Pferdekutschen überholen. Im Sommer bauen hier zahlreiche Storche hier ihre Nester und man durchquert riesige Sonnenblumenfelder. Im Winter schwebt gemütlicher Kaminduft in der Luft.
Auf der anderen Seite sieht man sehr viel Verfall. Die Landflucht ist in dieser Region sehr hoch und stellt ein großes Problem dar. Man durchfährt viele Geisterdörfer, die komplett verlassen und dem Niedergang geweiht sind. Doch wie so oft können wir als Besucher dazu beitragen den negativen Trends entgegenzuwirken, in dem wir uns für diese Fleckchen Erde interessieren, dort Dienstleistungen in Anspruch nehmen und Projekte unterstützen, die der Bevölkerung helfen. Eins solcher Projekte ist Valea Verde.
Valea Verde
Dieses ländliche Resort haben wir auf unserer ersten Reise durch Transsilvanien entdeckt und sind seitdem dreimal dort gewesen, weil man da einfach die Seele baumeln lassen kann.
Vor mehr als einem Jahrzehnt haben sich Ulrike und Jonas Schäfer aus Hamburg zur Unterstützung eines Wohltätigkeitsprojekts im kleinen Dörfchen Cund niedergelassen und bauten dabei über die Jahre sanften Agrotourismus auf. Das Resultat lädt heute zum Schlemmen und Entspannen mitten in der Natur ein, weitab von Lärm und Trubel.
Es ist ein ländliches Ferienresort, das sich auf eine herausragende Küche mit hochwertigen Zutaten aus der Region spezialisiert hat. Wild und Trüffel kommen aus den heimischen Wäldern, das beachtenswerte Weinsortiment von umliegenden Weinbergen, Gemüse und Kräuter werden im eigenen Garten angebaut. Zum Restaurant gehört ein weitläufiger Garten mit einem Schwimmteich. Wem es zu ruhig ist, kann auch aktiv werden: Trüffeljagden, Wandern, Fahrradfahren, Reiten stehen im Angebot.
Letztendlich gefiel es uns dort so sehr, dass wir Valea Verde dieses Jahr als unsere Hochzeitslocation wählten und eine einmalige Feier hatten. Aber das ist eine andere Geschichte… 😊
Die Fahrt dorthin aus Schäßburg ist abenteuerlich, man befährt teilweise unasphaltierte Straßen, aber wie so oft ist es das Ziel wert!
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4 Kommentare
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Chicago32
Wow, ein wirklich schöner um zu Heiraten. Kostet die Location viel? Allerding könnte man dann Trauringe aus Platin wählen anstatt Gold. So stimmt es wieder mit dem Budget. 🙂
Mascha
😄 Im Vergleich zu deutschen Locations fanden wir es relativ günstig, vor allem das, was dafür geboten wurde! Da hat es auch für goldene Trauringe gereicht 😄
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